Was sind ETFs?
- Lukas Remmert
- 11. Okt. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Jan. 2022
ETF - oder auch "Exchange traded Funds" bieten eine einfache und günstige Möglichkeit zeitgleich in mehrere Aktien zu investieren und langfristig Vermögen aufzubauen. Wie funktionieren ETFs und was steckt genau dahinter?
Ein ETF ist grundlegend ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertenentwicklung bekannter oder auch unbekannter Marktindizes eins zu eins abbildet. So kann ein ETF beispielsweise den deutschen Aktienindex (DAX) abbilden. Im Kern vereinen ETFs so die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt, denn ETFs ermöglichen Anlegern kostengünstig mit einem Wertpapier in ganze Märkte zu investieren. Neben Aktien können Investoren so eben auch mit ETFs in viele unterschiedliche Anlageklassen investieren. Aufgrund dieser Vielfalt sind ETFs perfekte Bausteine für die private Geldanlage und Altersvorsorge.
Wie funktionieren ETFs?
Wie bereits beschrieben, bilden ETFs einen bestimmten Marktindex nach und können, wie eine Aktie, jederzeit an der Börse gehandelt werden. ETFs bieten so viele Vorteile, wie beispielsweise ihre geringen Kosten und ihre Transparenz. Zudem sind ETFs in der Regel breit diversifiziert, flexibel und liquide. Am besten lassen sich die Funktionsweise und die Vorteile eines ETFs anhand der Teile erklären, aus denen der Begriff "börsengehandelter Indexfonds" zusammengesetzt ist. Dabei steht das "börsengehandelt (exchance traded) dafür, dass der ETF, bzw. das Wertpapier jederzeit, bzw. zu den Börsenöffnungszeiten handelbar ist. Der Begriff "Fund" steht dabei für den Fonds, bzw. den Index. Nur zur kurzen Erklärung sei erwähnt, dass ein Index ein bestimmtes Marktbarometer ist. Ein Fonds können Sie sich wie eine Sammelstelle für Anlagegelder vorstellen. Vereinfacht ausgedrückt legen viele Investoren ihr Geld zusammen und erteilen dabei einem Experten - einem Fondsmanager - den Auftrag, das Kapital im Rahmen einer vorgegebenen Anlagestrategie möglichst ertragreich und breit gestreut zu investieren. In dieser vorgegebenen Anlagestrategie ist dann festgelegt, in welche Anlageklassen (bspw. Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffe) der Fondsmanager investieren darf. (-> Wie solche Investmentfonds genau funktionieren, können Sie in einem separaten Artikel erfahren)
Was ist ein Indexfonds?
Der Anbieter eines Indexfonds sorgt dafür, dass dieser die Entwicklung eines bestimmten Index so genau wie möglich abbildet. Die Investments eines solchen Indexfonds werden dabei vom jeweiligen Index genau vorgegebenen. Indizes sind Marktbarometer, die die Werteentwicklung ganzer Märkte erfassen. Ein Indexfonds hat also den großen Vorteil, dass Anleger jederzeit wissen, in welche Werte investiert wird. Durch die Nachbildung eines solchen Index sind bei Indexfonds/ETFs keine aufwändigen Analysen zur bestimmten Titelauswahl notwendig. Aus diesem Grund erhält der ETF-Anbieter für seine Leistung nur eine geringe jährliche Gebühr.
Einen ETF kaufen - Wie, wo, wann?
Ebenso wie Aktien werden ETFs an der Börse gehandelt. Deshalb können Investoren ETFs jederzeit während der Börsenöffnungszeiten kaufen und verkaufen. Im Vergleich dazu werden klassische Publikumsfonds nur einmal am Tag über die jeweilige Fondsgesellschaft gehandelt. Während bei diesen Fonds allerdings in der Regel hohe Ausgabeaufschläge anfallen, entstehen beim Börsenhandel von ETFs nur die Ordergebühren der Bank und eine meist geringe Differenz zwischen An- und Verkaufskurs (auch Spread genannt). Für Klein- und Privatanleger werden ETFs aufgrund ihrer vielen Vorteile immer beliebter und sind so mittlerweile sogar im Rahmen von ETF-Sparplänen erhältlich. Dennoch sind ETFs in vielen Kreisen unbekannt.
Warum haben Sie vielleicht noch nichts von ETFs gehört?
In der Regel sind ETFs vor allem bei Finanzberatern und Filialbanken unbeliebte Produkte, da diese Berater und Banken oftmals provisionsorientiert handeln und demnach eher zu manchen Investmentfonds greifen. Diese Berater leben nämlich von Provisionen, die ihnen für die Vermittlung von Finanzprodukten von den jeweiligen Fondsanbietern gezahlt werden. Diese Provision gibt es bei ETFs allerdings nicht. Aus diesem Grund werden ETF zu heutigen Zeiten oftmals ausschließlich von Honorarberatern empfohlen. Während ETFs für viele Privatanlegende so noch Neuland sind, nutzen Experten diese schon seit vielen Jahren in Sachen Geldanlage und Vermögensbildung. Bei Großanlegern wie Pensionskassen und Versicherungen sind ETFs so schon länger ein fester Bestandteil der Portfolios.
Doch die Bekanntheit von ETFs steigt rasant an. Wenn Sie aufmerksam Zeitung lesen oder die Wirtschaftsnachrichten verfolgen, werden sie merken, dass sehr oft und immer mehr über das Konstrukt eines ETFs berichtet wird. Vor allem Kunden von verschiedenen Online-Brokern nutzen ETFs zunehmend für ihre Geldanlage. ETFs eignen sich also sehr gut für die langfristige Geldanlage und sind somit auch bestens für Privatanleger geeignet, die langfristig sparen und investieren möchten.

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